Wie wird man ein erfolgreiches Model?

New York, Paris, London. Cover-Shootings und Laufstege in der ganzen Welt. Viele Frauen, besonders die jüngeren, träumen davon, eine Karriere als Model zu beginnen. Doch, dass man dafür auch hart arbeiten muss, haben schon Topmodels wie Toni Garrn und Kaia Gerber gezeigt. Dieser Text gibt Aufschluss darüber, wie man ein erfolgreiches Model werden kann.

Wie wird man ein erfolgreiches Model?Wer ein erfolgreiches Model werden will und auch international durchstarten möchte, braucht vorwiegend die richtige Figur und ein tolles Gesicht. Doch in der heutigen Zeit reicht es schlichtweg nicht mehr aus, nur fein gezupfte Augenbrauen, eine gerade Nase und eine schmale Taille zu haben. Viel wichtiger wird immer mehr die Ausstrahlung. Doch über was ein Model ebenso verfügen sollte, ist ausreichend Disziplin, damit man sehr lange Arbeitstage, zwar müde, aber immer noch mit einem Lächeln und professionell überstehen kann. Denn Star-Allüren können sich nur die ganz großen, wie Naomi Campbell erlauben.

Die Voraussetzungen zum Model werden

Ganz klar steht ganz oben die Figur. Doch auch wenn man nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, hat man heute gute Chancen als Model erfolgreich sein zu können. Die aktuelle Entwicklung der Modebranche zeigt immer wieder aufs Neue, wie vielfältig Schönheit ist. Mit Pigmentflecken, ein paar Kurven mehr, jede Herkunft und jede Hautfarbe.

Die richtigen Modelmaße

90-60-90 war mal die gute alte Richtlinie, ist es heute allerdings nicht mehr. Dadurch dass die Mädchen innerhalb der letzten zwei Jahrzehnten sehr deutlich an Umfang verloren haben, gelten heute die ideale Maße für Models 86-60-89 oder noch weiter darunter. An diesen Richtwerten sollten sich Frauen halten, wenn sie ein Laufstegmodel werden wollen. Bei einer Größe von knapp 1,80 Metern ist das jedoch sehr dünn. Und das wurde oft kritisiert. Aufgrund dieser Kritik sahen sich die Modelagenturen und die Designer in den vergangenen Jahren vielfach konfrontiert. Eine lange Zeit hat das „Magermodel“ die Branche widergespiegelt, doch diese schreckliche Entwicklung hat dazu beigetragen, dass neue Gesetze erlassen wurden. Seit 2017 muss beispielsweise in Frankreich jedes Model ein ärztliches Gutachten mit einem Body Maß Index von Minimum 18 vorlegen können. Wer als Magazin, Designer oder Agentur ein Model engagiert, welches diese Grenze nicht erreicht, macht sich strafbar und muss mitunter mit Gefängnisstrafen und Geldstrafen rechnen. Doch nicht nur in Frankreich wurden die Regeln strenger, auch in Israel und Spanien gelten ähnliche Bestimmungen. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile Richtlinien. Mit diesen Verordnungen möchten die Länder das wichtige Zeichen setzen, dass Gesundheit die Grundvoraussetzung für den Modeljob ist.

Wie groß sollte ein Model sein?

Bis heute hat sich nichts an der Voraussetzung geändert, dass ein Model eine Körpergröße von mindestens 1,75 Meter haben sollte. Zwar hat sich die Branche im Hinblick auf die Kleidergröße geändert, doch in der Körpergröße, was Laufstegmodels angeht, leider nicht. Wer also eine Körpergröße von 1,60 Meter hat, sollte auch keine Laufstegkarriere anstreben wollen. Wer Kleidergröße 46 trägt, kann keine klassische Karriere als Model hinlegen.

Welches ist das richtige Alter, um Model zu werden?

Bereits als Teenager beginnen viele Mädels mit dem Modeln, also schon in einem Alter von 14 bis 16 Jahren. Laut Statistik liegt das tatsächliche Einstiegsalter allerdings zwischen 14 und 24 Jahren. Viele Länder haben die Voraussetzung eines Mindestalters von 16 Jahren.

Mit welchen Eigenschaften kann man extra punkten?

Wer als Model durchstarten möchte, sollte einen überaus freundlichen und offenen Charakter haben. Außerdem sind Ausdauer, Disziplin, Flexibilität und die Lust zu Reisen wichtige Eigenschaften, die ein Model aufweisen sollte. Damit man international als Model überhaupt eine Chance haben kann, sind Englisch-Grundkenntnisse eine wichtige Voraussetzung.

Wofür braucht man eine Modelagentur

Damit eine Vermittlung zwischen Auftraggebern und Model zustande kommen kann, ist es wichtig, dass man einer Modelagentur angehört. Hierbei hilft die Modelagentur dem Model nicht nur dabei neue Jobs zu bekommen, sondern übernimmt das komplette Management. Die Modelagentur ist für die Organisation aller Termine zuständig und übernimmt auch die Abrechnung der erledigten Aufträge.

Was muss man tun, um in eine Modelagentur aufgenommen zu werden?

Im Normalfall erfolgt eine Agenturaufnahme über das sogenannte offene Casting. Dieses wird in regelmäßigen Abständen für Einsteiger angeboten. An einem festgelegten Tag, zu einer bestimmten Uhrzeit, ohne Termin, finden diese Castings statt. Man geht einfach hin und stellt sich in die Warteschlange. Allerdings ist es natürlich von Vorteil, wenn man relativ weit vorn steht. Wer zu einem offenen Casting gehen möchte, sollte einige Schnappschüsse von sich mitbringen. Eine selbst gestaltete Sedcard im Internet zu erstellen, ist beispielsweise eine gute Idee. Am besten ist, wenn in dieser Sedcard von jedem der Motive mehrere Kopien vorhanden sind. So kann man jeweils eine Kopie beim Agenten lassen.

Bevorzugte Motive:

- Ein lachendes Bild und ein nicht lachendes Bild
- Das Gesicht und der Körper sowohl von rechts als auch von links im Profil
- Eine Ganzkörperaufnahme von hinten und vorne
- Schlichte und körperbetonte Kleidung: etwa Leggings/Jeans, Top/T-Shirt, gegebenenfalls ein Foto im Bikini, Unterwäsche oder Badeanzug

Beim letzten Punkt spielt natürlich auch das Aussehen der Kleidung eine Rolle. Man sollte etwas hochwertigere Kleidung anziehen, um die Fotos zu machen. Das heißt allerdings nicht, dass man sich dafür gleich in extreme Unkosten stürzen muss. Beispielsweise bieten einige Portale Daily-Deal Angebote, wo man manchmal auch edle Luxus Dessous kaufen und beispielsweise hochwertige Panties erwerben kann. Wer sich absolut unsicher ist, ob er das Zeug zum Modeln hat, dem können diese Castings natürlich Klarheit verschaffen. Es ist durchaus sinnvoll sich von einem erfahrenen Model Portal, Scouts und Models Agents bewerten zu lassen, bevor man seine Zeit und sein Geld in eine unrealistische Karriere investiert.

Wer sich bei einer Modelagentur vorstellen möchte, sollte auf jeden Fall versuchen, die folgenden Punkte einzuhalten:

- Frühzeitig zum Casting auftreten! Am allerbesten ist man schon da, wenn sich die Türen öffnen. Denn gerade zu Beginn eines Castings sind die Agents noch motiviert. Später kann sich Müdigkeit und schlechte Laune auf die Bewerbung auswirken.
- Fotomaterial und Videomaterial bereithalten.
- Auf das richtige Erscheinungsbild achten, das heißt: gepflegtes Äußeres, figurbetonte Kleidung, ungeschminkt oder ein leichtes Make-up.

Wichtig ist, dass man sich bei so vielen Modelagenturen, wie nur möglich, vorstellt. Es ist normal, dass man ein paar Anläufe benötigt, bis man von einer Agentur angenommen wird. Das ist auch eigentlich nur logisch, denn man kann nicht zu jedem Profil einer Agentur passen.

Die ersten Schritte als Model

Man wurde von einer Modelagentur angenommen und nun geht es weiter. Jetzt heißt es: Wie überzeugt man im Modelcasting für einen ersten Job? Von der Modelagentur ausgestattet mit Informationen, wird man zu einem Casting geschickt, bei dem man sich selbst vorstellen soll. Um sich bei diesem Termin ins rechte Licht rücken zu können, sind folgende Tipps ratsam:

- Man sollte ca. 10 Minuten vor dem eigentlichen Termin vor Ort sein. Wer früher dort ist, kann in der Lobby oder vor dem Gebäude warten. Wer zu spät kommt, wirkt unzuverlässig. Zeit ist immer noch Geld. Auch bei den Modelagenturen. Unpünktlichkeit ist mit einer der häufigsten Gründen, die gegen eine Zusammenarbeit sprechen. Sollte sich allerdings eine Verspätung nicht vermeiden lassen, ist es essenziell, dass man der Agentur Bescheid gibt und sie über die voraussichtliche Ankunftszeit informiert.
- Eine gute Vorbereitung und Organisation sind die halbe Miete. Man sollte ein aktuelles und sauberes Buch mit Modellfotos von einem selbst mitbringen. Darin sollten nur die besten der Bilder enthalten sein. Optimal ist eine Sedcard mit Fotos und allen Daten.
- Auf die richtigen Maßangaben achten, also Brustumfang, Taillenumfang und Hüftumfang. Dem Kunden erspart das eine Menge Aufwand und Stress und, sich selbst peinliche Erklärungen.
- Man sollte ein Handy, Tablet oder das gute alte Notizbuch zur Hand haben, damit man sich schnell wichtige Informationen notieren kann.
- Immer respektvoll mit der Zeit des potenziellen Arbeitgebers umgehen.

Model sein heißt nicht immer nur Glanz und Glamour

Natürlich sieht es bei Model Castingshows im TV immer so luxuriös aus. Doch die Realität ist oft ganz anders. Die meisten Shootings bedeuten eine Menge Arbeit, Stress und Anstrengung. Die Schuhe und die Klamotten passen einfach nicht, oft ist es viel zu kalt oder viel zu heiß und ständig wird an einem herumgezerrt.

Ein typischer Arbeitsalltag beim Modeln

Als Model hat man die Hauptaufgabe, von einem Casting zum nächsten zu rennen. Häufig vergehen viele Stunden, bis man endlich an der Reihe ist und dann hat man nur eine kurze Zeit, um dem Kunden zu beweisen, dass man genau die Richtige ist. Zudem kommt noch die harte Konkurrenz von Hunderten anderer Frauen. Das kann auf Dauer ziemlich hart sein. Daher ist es wichtig, dass man genug Disziplin und Ausdauer mitbringt. Ein Arbeitsalltag eines Models beginnt größtenteils schon um sieben Uhr. Dann sitzt man stundenlang in der Maske und erst eine Ewigkeit später wird überhaupt einmal das erste Bild geschossen. Mitunter kann ein Arbeitstag somit locker 14 bis 18 Stunden betragen, darüber sollte man sich stets im Klaren sein.

Die Bezahlung eines Models

Für viele vielleicht ein Schock, doch vom Modeln wird man meistens nicht reich. Die paar wenige Modeln, die tatsächlich mit dem Job allein genug Geld verdienen, sind nichts im Vergleich zu den vielen tausenden Models, die nebenher arbeiten gehen müssen, da ihnen das Geld vom Modeln nicht ausreicht. Selbst die ganz großen Models wie Kendall Jenner haben ganz klein angefangen. Hier heißt es einfach durchhalten. Am Anfang einer Modelkarriere kann es sein, dass man für Jobs überhaupt nicht bezahlt wird. Bei manchen bekommt man wenigstens eine kleine Gage. Als Beispiel: Ein Model auf der Berliner Fashion Week bekommt für einen einzigen Job gerade einmal zwischen 0 und 150 Euro. Davon bekommt die 20–25 Prozent an die Agentur. Also, nur die Ausnahmen werden in dieser harten Branche wirklich zu Millionären.